Montag, 08. September 2014 13:13 Uhr

Klare Botschaften und Podiumsdiskussion über Anlegerschutz

Kategorie: Hamburg

 

Augenöffner: Messe Grünes Geld machte Station in Hamburg – klare Botschaften und Podiumsdiskussion über Anlegerschutz

Wie sichere Geldanlagen mit Sinn aussehen können, zeigten die 31 Aussteller der Messe in den hellen und großzügigen Räumlichkeiten der Handelskammer: Von Banken und Versicherungen über Immobilieninvestment-Anbieter, Vermögensverwalter bis hin zu Initiatoren von Investmentfonds oder auch Direktbeteiligungen war alles auf der Messe vertreten, was der Kapitalmarkt zu bieten hat. Die klare Botschaft: Geldanlage geht in allen Fassetten auch ethisch, sozial und ökologisch einwandfrei. Ganz egal aus welchen Motiven die Anleger sich für nachhaltige Geldanlagen interessierten, sei es ethisch-sozial – vielleicht mit christlichem Hintergrund - oder ökologisch als Förderer der Energiewende beziehungsweise des Klimaschutz: die Messe bot eine große Fülle an Denkanstößen und Antworten für Kleinanleger und Finanzprofis – speziell im gut besuchten, umfangreichen Vortragsprogramm rund um „grüne“ Kapitalanlagen.

Die Messe Grünes Geld in der Handelskammer Hamburg war einmal mehr ein Augenöffner: Anhand einer Flasche unappetitlich braunen Trinkwassers aus den USA führte Agnes Diekmann von der Natur- und Verbraucherschutzorganisation urgewald bei der Podiumsdiskussion zum Thema Greenwashing und Anlegerschutz vor, was den meisten Verbrauchern und Kleinanlegern kaum bewusst ist: „Konventionelle Großbanken, Finanzdienstleister und Versicherungen, wie die Deutsche Bank oder die Allianz Versicherung finanzieren Mountaintop Removal Mining“, erklärte sie.Das ist eine massiv umweltschädliche Form des Kohlebergbaus, bei der ganze Bergspitzen abgesprengt werden und Staub und Geröll die Umwelt schwer verschmutzen. So trage die konventionelle Finanzbranche dazu bei, dass die Energiewirtschaft in großen Teilen weiter stark auf Kosten von Mensch und Umwelt funktioniere, erläuterte Diekmann, während die Flasche durch die Besucherreihen der Diskussion gereicht wurde. „Verfolgen Sie den Weg Geldes, das Sie einer konventionellen Bank anvertrauen“, appellierte Diekmann an das Auditorium, sich Geldanlageentscheidungen nicht zu leicht zu machen. „Auch eine ethisch-ökologische Rendite ist eine gute Rendite“, sprach sie vielen Zuhörern aus der Seele.

„Mindeststandards für Finanzprodukte“

Ulrike Brendel, Leiterin der Arbeitsgruppe Klimafreundliche Geldanlage der Verbraucherzentrale Bremen, gab bei der Podiumsdiskussion unter anderem Tipps, wie man sich ohne fundiertes Fachwissen nachhaltigen Investmentfonds nähern kann.„Schauen sie sich das Portfolio der Fonds an und googlen sie“, so Brendel. „Deutschland braucht Mindeststandards für Finanzprodukte“, forderte die Verbraucherschützerin. Das gelte besonders für die nachhaltige Finanzbranche. Denn auch bei „grünen“ Investments gebe es Angebote, die zu riskant oder nicht seriös seien, warnte sie.

Lob fürs Hamburger Messepublikum

Die ABO Invest AG aus Wiesbaden betreibt europaweit Windräder an denen sich Anleger über die Bürgerwindaktie beteiligen können. „Bei uns standen die Leute teilweise Schlange und die Gespräche, die wir hatten, waren sehr stichhaltig. Es gab einige kritische Nachfragen. Man merkt, dass viele Besucher Erfahrungen mit Geldanlagen zu Erneuerbaren-Energien haben“, lobte Natalie Hahner von ABO Invest das Messepublikum. „Das Interesse an unserem Stand war groß. Wir hatten einige Phasen mit tollen Gesprächen.Die Hamburger sind zwar erst etwas zurückhaltend, aber wenn man sie knackt, sind sie zugänglich“, schilderte Marion Engmann von der Grüne Werte Energie GmbH aus Grünwald bei München.  „Wir haben hier viele unserer Kunden persönlich kennengelernt und qualitativ hochwertige Gespräche mit neuen Interessenten geführt“, resümierte Jürgen Vorsteen, Sales Director des Bremer Windkraftprojektierers Energiekontor AG.

„In den vergangenen zehn Jahren ist Nachhaltigkeit hier im Norden der Republik ein wirklich großes Thema geworden“, stellte Andrew Murphy fest, Leiter der Vermögensverwaltung von Murphy und Spitz aus Bonn. „Nord- und Westdeutschland sind heute für uns Kerngebiete“, so Murphy weiter. „Viele Besucher, die hier zu uns kamen, zeigten sich von konventioneller Vermögensverwaltung enttäuscht und waren deshalb offen für unsere nachhaltigen Investmentansätze.Das Interesse war groß“, berichtete er.
Alle Hände voll zu tun hatte auch das Team der auf nachhaltige Immobilien speziali-sierten Grundbesitz 24 Emissionshaus GmbH aus dem nahegelegenen Seevetal: „Wir hatten in den ersten vier bis fünf Stunden keine freie Minute“, sagte Geschäftsführer Christoph Marloh. „Die Hamburger interessierten sich schwerpunktmäßig für Immobilien in Hamburg und Berlin. Die Menschen hier sprechen gern mit Unternehmen, die nah an ihren Assets sind“, erklärte er. Marloh und sein Team nutzten die Messe nach eigenem Bekunden auch, um Vertriebspartner zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen.

Dafür, dass ganze Familien den spätsommerlichen Samstag in Hamburg dazu nutzten, sich ausgiebig umschauen, sorgte auch das Programm für die jüngsten Messebesucher. Die Kinder bastelten nach Herzenslust, während die Erwachsenen den Unternehmen auf den Zahn fühlten.

Die Messereihe Grünes Geld wird fortgesetzt. Der nächste Termin:
22. November 2014 von 9:30 - 18:00 Uhr im Münchner Künstlerhaus am Lenbachplatz, direkt in der Münchner Innenstadt. Mehr über die Veranstaltung in München erfahren Sie unter www.gruenes-geld.de/muenchen


Termine


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